Otto und Alwin

1 Die Originalserie

Otto Zunächst ging es in den Otto-Comics von Jürgen Günther nur um den dicken Orang-Utan-Affen Otto. Im Oktober 1974 präsentierte er sich auf der Rückseite der FRÖSI erstmalig in einem damals neuen Format: Vier Viertelseiten, von denen jede mit dem Serienlogo und einer fortlaufenden Nummer eingeleitet wurde, waren auf der Seite angeordnet, als hätte man sich nachträglich entschieden, statt einer ganzseitigen Veröffentlichung diese deutlich verkleinerte Version zu bringen. Auf der dritten Viertelseite fiel Otto in einen grünen Farbeimer und sollte diese Farbe Zeit seiner Existenz behalten.

Die Seiten 5-8 (Februar 1975) und 9-11 (April 1975) erschienen im selben Format, wobei 11 schon für zwei Viertelseiten galt. Ab Folge 12 enthielt nur noch die erste Viertelseite eine fortlaufende Nummer, und bis Folge 24 (Januar 1977) wurde dieses Format durchgehalten. Zwischendurch gab es mal ein Durcheinander mit der Nummerierung, alles in allem erschienen auf diese Weise insgesamt 64 Comicseiten. Von März 1977 bis Januar 1978 reduzierte sich das Format der Serie auf nur noch eine "Viertelseite", die irgendwo im Heftinneren als Folgen 25 bis 31 in s/w oder zweifarbig gedruckt wurde.

Die Serie ist in Band 1 der Otto-und-Alwin-Gesamtausgabe komplett erhältlich beim Holzhof Verlag!

2 Otto und Alwin

Otto und Alwin im Buch Bereits in Folge 17 im Februar 1976 hatte sich Otto bei einem neuerlichen Ausbruchversuch aus dem Zoo mit dem kleinen Pinguin Alwin angefreundet, der sein ständiger Begleiter wurde. Schon im Monat nach dem kläglichen Sterben der Originalserie erhoben sich das Duo wie Phönix aus der Asche: Unter beider Namen erhielten sie von Februar 1977 bis Juni 1981 unregelmäßig ihren Platz auf der Rückseite des Heftes sowie alle vier Farben zurück, und ein größeres "ganzseitiges" Format sorgte für bessere Lesbarkeit. In dieser Inkarnation sollten sie es auf weitere zwei Dutzend Seiten bringen, was den Gesamtzähler auf über 90 Seiten und damit ein hübsches Format für eine attraktive Gesamtausgabe treibt.

Tatsächlich nahm man das Jugendfestival 1984 zum Anlass für die Veröffentlichung des hier abgebildeten Sammelbandes. Inzwischen waren Otto und Alwin zum festen Personal bei der FRÖSI avanciert und Titelhelden von Weihnachtskalendern, Rätseleien und Bastelbögen, von denen hier einige einen Nachdruck erlebten. Dennoch ist der Untertitel "Ein Fingerpuppen-Theater-Spaß zum Nachspielen" (1. Auflage) bzw. "Ein Bastel- und Ausmalbuch" (2. Auflage) irreführend: Tatsächlich enthält das A5-Paperback s/w-Nachdrucke der ersten 64 Seiten (Folgen 1-24) der Urserie sowie weiterer 21 Folgen des großformatigen Nachfolgers, konnte also als echtes "Comicbuch" durchgehen. Aber Achtung: Von Vollständigkeit kann keine Rede sein, da nicht nur die letzten (reduzierten) Folgen der Urserie, sondern auch die letzten beiden Folgen von Otto und Alwin fehlen. Für Komplettsammler sollte auch noch wichtig sein, dass Folgen 1 bis 4 neu gelettert, Folge 4 fast komplett neu gezeichnet und verschiedene Stellen des Nachdrucks retuschiert wurden. Darüber hinaus wurde in der ersten Auflage die Folge 18 hinter der Folge 20 platziert (eine Folge des Numerierungsdurcheinanders im Originalabdruck), in der zweiten Auflage wurde dies jedoch korrigiert.

Die Serie ist in Band 1 der Otto-und-Alwin-Gesamtausgabe komplett erhältlich beim Holzhof Verlag!

3 Kaugummibilder

Otto und Alwin auf Kaugummibildern In insgesamt 50 kurzen Strips gab es Otto und Alwin außerdem als Beilage zu Kaugummis der in Lizenz hergestellten Westmarke "Babaloo", analog zu den in den 70er und 80er Jahren in der BRD weit verbreiteten Kaugummibildern, die dort mit Disney-Figuren, Fix und Foxi, dem rosaroten Panther oder Asterix bestückt waren. Für die DDR-Ausgaben wollte der FDJ-Zentralrat Comics eines einheimischen Künstlers, und Jürgen Günther gewann den ausgeschriebenen Wettbewerb (angeblich auch gegen das Mosaik-Kollektiv). Innerhalb eines Monats produzierte er 55 Strips, von denen 50 gedruckt wurden.

Zum Herunterladen gibt es hier die vollständige Liste der Otto-und-Alwin-Kaugummibilder im PDF-Format. Eine Auswahl von 18 dieser Strips wurde in der Wendezeit in der Frösi nachgedruckt, außerdem erschienen 24 dieser Geschichten (unsinnigerweise) neu vertextet in dem Band Otto und Alwin-Lachkabinett.

Die Bilder sind vollständig abgedruckt in Band 2 der Otto-und-Alwin-Gesamtausgabe komplett erhältlich beim Holzhof Verlag!

4 Spass und Krimis in der Frösi

Lachkabinett Im Juni 1981, nach sieben Jahren nahezu kontinuierlichen Erscheinens, war zum Bedauern vieler Leser Otto und Alwins klassische Comic-Geschichte mitten in einer Verfolgungsjagd zu Ende gegangen. Abgesehen von ein paar kurzen Comicstrips von 1981 bis 1983 und mehreren zweiseitigen Rätselburg-Comics übernahmen sie von da an (wie auch die Figuren anderer Zeichner) verschiedene Rollen in Rubriken der Frösi. Im Frösi-Spaß mussten Leser sich Pointen für das Ende eines halbseitigen Strips ausdenken, in den Ratekrimis der Titelseite war Detektivarbeit oder Heimatkundewissen gefragt. Einmal bestand der Weihnachtskalender aus 26 Rätselnüssen in Comicform, ein anderes Mal war ein Comic über die Türchen verteilt. So war das Duo stets in der Frösi präsent, konnte aber an seine Glanzzeiten der 70er Jahre leider nicht mehr anknüpfen.

Dass man dies in der Redaktion ähnlich sah, wird durch den Umstand bestätigt, dass im schwierigen Jahr nach der Wende, als alle DDR-Zeitschriften um Leser und das Überleben rangen, eine Auswahl der Kaugummibilder und die ersten Otto-Folgen im angemessenen Großformat einen Nachdruck erfuhren, leider brach man dieses Experiment aber nach wenigen Ausgaben kurz vor dem Ende der Frösi wieder ab.

Eine umfangreiche, fast komplette Auswahl dieses Materials is abgedruckt in Band 2 der Otto-und-Alwin-Gesamtausgabe, erhältlich beim Holzhof Verlag!